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Wie wir uns von Zahlen blenden lassen

Wir leben in einer Welt, in der jeder so viele Follower haben möchte, wie nur möglich. Je größer die Zahl, desto besser ist es. Tausende Follower auf Instagram, Leser des eigenen Blogs oder Menschen, die Ihr Youtube-Video gesehen haben, sind der Richtwert. Natürlich ist es gut einen Messwert für Ihren Erfolg zu haben, aber es ist wichtig, dass Sie sich von solchen Zahlen nicht blenden lassen. Denn was nützen Ihnen all die Follower, wenn Ihre Produkte und Dienstleistungen am Ende doch nicht gekauft werden?

Wir leben in einer Welt, in der alles gemessen wird

Reichweite und Likes werden von vielen Menschen überbewertet. Sie konzentrieren sich zu sehr darauf, möglichst viele Menschen zu erreichen, wen man dabei anspricht, ist Nebensache. Dabei ist es viel wichtiger, dass man die richtigen Menschen anspricht, denn nur die richtigen Personen werden Ihre Produkte oder Dienstleistungen kaufen. Es ist besser 20 echte Fans zu haben, die all Ihre Beiträge liken oder kommentieren und auch Ihre Produkte kaufen, als 5.000 Follower, die nicht mit Ihnen interagieren und sich auch nicht für Ihre Produkte interessieren. Dementsprechend macht das Kaufen von Followern, wie es besonders in jungen Social Media Tagen häufig der Fall war, überhaupt keinen Sinn. Auch tausende Follower nützen Ihnen rein gar nichts, wenn auf Ihrem Account anschließend dann doch nichts passiert. Sie sollten also darauf achten, am richtigen Ende zu optimieren. Nehmen wir uns mal ein Beispiel zur Hand. Ein Blog für Luxusvillen von einem Immobilienmakler hat monatlich „nur“ 300 Besucher auf der Website. Wenn dann aber lediglich drei dieser Besucher eine Luxusvilla kaufen, weil sie über den Blog darauf aufmerksam geworden sind, hat dieser Makler sein Ziel schon erreicht. Von daher ist es wichtig, das Gebiet, die Tätigkeit, die wir ausführen und andere Aspekte zu betrachten und nicht blind Zahlen zu vergleichen.

Analysieren Sie die richtigen Kennzahlen

Wir sind uns nun hoffentlich bereits einig. Reichweite oder Pageviews sind kein optimaler Messwert für Erfolg. Diese Zahlen sind abhängig von Ihrer Nische. Nichtsdestotrotz gibt es Kennzahlen, die Sie beobachten und analysieren können, um Ihren Erfolg in Echtzeit zu verfolgen. Dank Kennzahlen können Sie eben sehen, was funktioniert und was nicht. Das schon fast sofort und nicht erst Monate später. Entsprechend können Sie Ihr Marketing oder andere Aktivitäten anpassen und stecken nicht unnötige Arbeit in Dinge, die nicht funktionieren. Kennzahlen helfen Ihnen, wenn Sie die richtigen wählen, die Aktivitäten herauszufinden, die sich lohnen und Ihr Business wachsen lassen. Welche Kennzahlen Sie betrachten sollten, hängen ganz stark von Ihren Unternehmenszielen ab. Meine Empfehlung für den Start ist es, dass Sie sich auf nur EINE Zahl fokussieren sollten. Beobachten Sie diese Zahl täglich oder auch wöchentlich und passen Sie Ihre Strategie dementsprechend an. Je nachdem, was Ihre Ziele sind und was Sie also erreichen möchten, können dies z.B. folgende Kennzahlen sein: Interaktionsrate: Wie viel Prozent der Menschen, die Ihre Beiträge sehen, kommentieren, liken, teilen oder speichern Ihre Inhalte? Beachten Sie bitte das diese Kennzahl sehr zielgruppenabhängig ist, da einige Zielgruppen natürlich mehr interagieren als andere. Conversion Rate (1): Wie viele Ihrer Leads werden tatsächlich zu Kunden? Der Durchschnitt am Markt liegt bei ca. 0,5 bis 5 %. Conversion Rate (2):  Wie viel Prozent der Menschen, die sich Ihre Landingpage anschauen, tragen sich in Ihren Newsletter ein? Wenn die Conversion Rate schlecht ist, versuchen Sie im ersten Schritt die Texte der Seite anzupassen. Es liegt meistens an den gewählten Worten und nicht am Design. Conversion Rate (3):  Wie viel Prozent der Menschen, die auf einer bestimmten Seite Ihrer Website sind, gehen auf Ihren Call-to-Action ein und handeln dementsprechend? Anzahl der Leads:  Wie viele neue Leads möchten Sie pro Monat erreichen (Menschen, die sich in Ihren Newsletter eintragen)? Achtung, auch hier ist Qualität wichtiger als Quantität. Weitere Dinge, die Sie machen können, sind zum einen die Analyse Ihrer Kunden und das Ranking Ihrer Keywords auf Google. Analysieren Sie, wo Ihre Kunden hergekommen sind. Wie sind sie auf Sie aufmerksam geworden? Über welches Freebie haben sie sich bei Ihnen für den Newsletter angemeldet? Finden Sie so viel darüber heraus wie möglich. Etwas, was langfristig und auch nachhaltig wichtig ist, sind natürlich Ihre Keywords und Ihr entsprechendes Ranking auf Google. Beachten Sie hierbei, dass Ihr Ranking sich nicht von heute auf morgen ändert, dies nimmt Zeit in Anspruch. Darum empfehle ich Ihnen dauerhaft guten Content zu produzieren, um so potentielle Kunden organisch über Google auf Sie aufmerksam zu machen. Hier nun die Aufgabe für Sie: Überlegen Sie sich, welche Ziele Sie erreichen möchten und wählen Sie eine Kennzahl aus, die Sie noch in diesem Jahr verbessern möchten. Wenn Sie mehr Kunden über Ihren Newsletter gewinnen möchten, konzentrieren Sie sich auf die Anzahl der Newsletter-Abonnenten oder optimieren Sie Ihre Conversion-Rate auf der Landingpage. Erstellen Sie sich dann eine Tabelle, in der Sie wöchentlich diese eine Kennzahl eintragen, sie analysieren und Ihre Aktivitäten entsprechend anpassen. Andere Kennzahlen können Sie natürlich auch gelegentlich anschauen, aber Ihr Fokus muss auf dieser einen Kennzahl liegen und Sie werden Erfolge sehen.

Kennen Sie Ihre Zielgruppe

Abgesehen von dieser Kennzahl ist es natürlich wichtig, dass Sie Ihre Zielgruppe so gut wie möglich kennen. Nur wenn Sie Ihre Zielgruppe kennen, werden Sie diese mit Ihrem Content auch ansprechen und sie werden Sie finden. Hier empfehle ich Ihnen eine Buyer Persona zu erstellen. Dies ist eine konkrete Person aus Ihrer Zielgruppe. Sie kann tatsächlich existieren oder Sie denken sie sich als eine Art Traumkunden einfach selbst aus. Diese Person beschreiben Sie nun so detailliert wie nur möglich. Sie geben ihr einen Namen, ein Alter, bestimmen wo und wie sie wohnt, mit wem, ob sie verheiratet ist, Kinder hat und was sie beruflich macht. Anschließend überlegen Sie sich ganz genau (und notieren sich dies auch) welche Interessen Ihr Traumkunde hat, hinter welchen Werten er oder sie steht und was für Eigenschaften die Person hat. Was sind ihre Ziele und Träume im Leben? Was sind aktuell Probleme und Herausforderungen, bei denen Sie sie unterstützen könnten? Welche Ängste halten sie nachts wach? Und welche Erwartungen hat sie an Sie und Ihre Arbeit, aber auch an sich selbst? Je besser Sie Ihren Traumkunden kennen, desto besser werden Sie ihm helfen können und desto mehr Menschen in der gleichen oder in ähnlichen Situationen und Umständen werden Sie erreichen können. Es ist so wichtig, die richtigen Personen anzusprechen, da nur diese sich auch für Ihr Produkt interessieren und es kaufen werden. Zum einen sollten Sie die Person bereits für die Produkt- oder Dienstleistungserstellung genau kennen, um es optimal für Ihre Zielperson vorzubereiten. Zum anderen passen Sie all Ihre Blogposts, die Texte auf Ihrer Website und die Beiträge in Social Media und alle anderen Marketing-Aktivitäten, die Sie nutzen, so an, dass sie für diese entsprechende Person interessant sind und Mehrwert bieten.

Mehrwert bieten

Genau richtig. Mehrwert. Nur, weil Sie wissen, wer Ihr Kunde ist, heißt es nicht, dass Sie ihm einfach nur von Ihren Produkten erzählen, verkaufen und über sich, Ihr Unternehmen und Ihre Produkte erzählen. Was wichtig ist, ist, dass Sie dauerhaft Content erstellen, der Ihren Kunden auch weiterhilft und ihnen Mehrwert bietet. Das ist so wichtig, weil wir heutzutage mit so viel Werbung und Information konfrontiert werden und viele Menschen erst einmal Zeit brauchen, um einem Unternehmen oder einer Person zu vertrauen. Wenn Sie sich mehr für dieses Thema interessieren, empfehle ich Ihnen meinen Artikel „Warum stumpfe Werbung nicht mehr funktioniert & was Sie stattdessen tun sollten“. Für heute soll es aber reichen, dass Sie wissen, dass Sie Mehrwert brauchen, damit Ihre Kunden Vertrauen zu Ihnen aufbauen. Mit diesem stetig wachsenden Vertrauen wird auch die Kennzahl, die Sie zwei Abschnitte zuvor ausgewählt hat, steigen. Übertreiben Sie es also nicht mit den Zahlen, achten Sie darauf, aber finden Sie ein gesundes Mittelmaß. Wahren Sie sich die Freiheit gute Ideen zu etablieren, ohne verkrampft Content produzieren zu wollen oder alles zu Tode zu analysieren.